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ZVglRWiss 116 (2017), 115-116
Röhl 

Vorwort: Banking ohne Banken

Mit diesem Heft legen wir die Erträge unserer dritten, den Banken als Herausforderung an Recht und Ökonomik gewidmeten Tagung vor.1 Den Anstoß für das Tagungsthema “Banking ohne Banken” gab die Initiative zur Schaffung einer Kapitalmarktunion. Sie ließ ganz grundsätzlich die Frage stellen, ob man sich die Ausübung der klassischen Bankenfunktionen nicht auch ohne Banken vorstellen kann. Diese Frage stellen, heißt zwei weitere Entwicklungen in den Blick zu nehmen: Das ist zum einen die Digitalisierung, die die Banken als informations- bzw. wissensgebundene Akteure in besonderem Maße betrifft. Zum anderen setzt die beispiellose Zunahme von an die Banken gerichteter Regulierung im Gefolge der Finanzkrise diese Institutionen so unter Druck, dass Bankfunktionen aus den Banken verlagert werden bzw. außerhalb erst entstehen.

Aus diesen Überlegungen ergeben sich die drei Themen dieses Heftes:

Nach einem Überblicksbeitrag, in dem Hannes Rehm die Bestimmungsgründe und Entwicklungslinien künftiger Geschäftsmodelle der Banken vor dem Hintergrund der drei genannten Entwicklungen aufzeigt,2 geht es in dem ersten Abschnitt grundsätzlich um die Frage, wie der Zugriff der Regulierung aussehen muss, wenn Bankenfunktionen außerhalb von Banken verlegt werden.3

Die Digitalisierung ist eine der zentralen Antriebskräfte für eine Veränderung der Bankenwelt. Dementsprechend ist der nächste Abschnitt den praktischen Entwicklungen, ökonomischen Grundlagen und juristischen Herausforderungen digitaler Geschäftsmodelle gewidmet, die es unternehmen, klassische Bankfunktionen jenseits der Bank zu etablieren.4ZVglRWiss 116 (2017) S. 115 (116)

Der dritte Themenblock schließlich kehrt zum Ausgangspunkt und zum Anlass der Tagung zurück und widmet sich der Finanzierung von Unternehmen durch alternative Finanzierungsinstrumente.5

Konstanz Hans Christian RöhlZVglRWiss 116 (2017) S. 115 (117)

1

Nach den Themen “Banken in der Krise” (abgedruckt in ZBB 5/2012) und “Ent-Nationalisierung des Bankwesens” (abgedruckt in ZVglRWiss 4/2014).

2

ZVglRWiss 2017, 117.

3

Hans-Helmut Kotz, Regulating banking – banks and beyond, ZVglRWiss 2017, 134; Ann-Katrin Kaufhold, Finanzaufsicht als Aufsicht über Beziehungen, ZVglRWiss 2017, 151; Christoph Ohler, Steuerung durch Organisation: zur Architektur der europäischen Finanzaufsicht, ZVglRWiss 2017, 162.

4

Peter Lutz, Regulatorische Herausforderung von Bezahlsystemen: PayPal & Co, ZVglRWiss 2017, 177; Frank Broer: Economics von Fintech-Geschäftsmodellen, ZVglRWiss 2017, 189; Michael Nietsch/Nicolas Eberle, Grundsatzfragen der Regulierung internetgestützter Alternativ-Finanzierungen (Online Alternative Finance) unter Berücksichtigung der Entwicklungen in Großbritannien und den Vereinigten Staaten, ZVglRWiss 2017, 205.

5

Lutz Raettig, Mittelstandsanleihen in Europa und USA: Erfolge und Misserfolge, ZVglRWiss 2017, 230; Günter Franke/Jan-Pieter Krahnen, SME Funding Without Banks?, ZVglRWiss 2017, 236; Hendrik Haag, Die Finanzierung von KMUs in der EU-Kapitalmarktunion – besser und billiger ohne Banken?, ZVglRWiss 2017, 258; Dirk Zetzsche, Finanzintermediation durch Investmentfonds, ZVglRWiss 2017, 269; Tobias Tröger, Prudentielle Regulierung von Schattenbanken, ZVglRWiss 2017, 287; Rüdiger Wilhelmi, Anlegerschutz im Kapitalmarkt ohne Banken, ZVglRWiss 2017, 298.

 
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