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BB 2020, 755
 

Im Blickpunkt

Abbildung 18

Pünktlich zum deutschen Equal Pay Day am 17.3.2020 veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung eine neue Studie zum Lohngefälle zwischen Männern und Frauen (FAZ online vom 17.3.2020). Bemerkenswert an dieser Studie ist die Herangehensweise der Stiftung, denn häufig wird der Stundenlohn als Basis für den Vergleichswert herangezogen. Hier wird jedoch der Gesamtverdienst über ein Erwerbsleben ermittelt. Dabei treten deutliche Unterschiede zu Tage – sowohl bezüglich der Höhe des Verdienstes als auch bezüglich des Wohnorts. Die Studie offenbart, dass auch nach knapp 30 Jahren nach wie vor ein starkes Lohngefälle zwischen West- und Ostdeutschland herrscht. Männer im Westen verdienen im Schnitt im Lauf ihres Lebens etwa 1,5 Millionen Euro, während im Osten lediglich circa 1,1 Millionen Euro pro Kopf erwirtschaftet werden. Frauen bleiben jedoch sowohl im Westen als auch im Osten deutlich unter diesen Werten. Während eine Frau im Westen rund 830 000 Euro erhält, sind es im Osten nur 660 000 Euro. Das entspricht einem prozentualen Unterschied zwischen den Geschlechtern von 45 % bzw. 40 %. Als Grund für diese Diskrepanzen werden die Kindererziehungszeiten vieler Frauen herangeführt. Hinzu kommt eine erhöhte Quote von Frauen, die in Teilzeit arbeiten. Familienministerin Giffey verwies auf die strukturellen Benachteiligungen und zeigte ein weiteres wesentliches Problem auf: Aus der Lohnlücke ergibt sich im Alter eine nochmals wesentlich höhere Lücke in der Rentenversorgung.

Rebecca Marlow, Redakteurin Arbeitsrecht

 
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