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BB 2022, 1897
 

Im Blickpunkt

Abbildung 11

“Die EU will Unternehmen dazu verpflichten, über ihre Maßnahmen zu berichten, die zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit dienen. Die dafür vorgesehene Richtlinie (CSR-D) wird viele mittelständische Betriebe de facto überfordern und am Ende höchstens zu einer Bonanza für Berater führen”, warnt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA) in einer PM vom 7.8.2022. “Der Maschinen- und Anlagenbau hat großes Interesse an einer für den internationalen Kapitalmarkt relevanten Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Gerade unsere Unternehmen tragen mit ihren Produkten zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt bei. Für die große Zahl mittelständischer Unternehmen, die erstmals unter die CSR-Berichtspflicht fällt, werden die Anforderungen in dieser Form aber sicherlich nicht umsetzbar sein. Es droht eine riesige, ineffiziente und unnötige Bürokratiewelle auf den Mittelstand zuzurollen. Weder haben die Maschinen- und Anlagenbauer die Expertise, noch werden sie am Markt dafür die benötigten Reporting-Experten finden”, warnt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Für den Verband stehe nach der ersten, nun zu Ende gegangenen Konsultationsrunde fest: Die CSR-Berichtsanforderungen sollten deutlich dezimiert werden, um für mittelständische Unternehmen handhabbar und für den Nutzer der Information verwertbar zu bleiben. Der VDMA bemängele u. a., dass die Unternehmen ihre gesamte Wertschöpfungskette in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einziehen sollen, welche in der Praxis über viele Stufen führt und bei vielen Maschinen und Anlagen zigtausende Teile umfassen kann. “Das führt in den Unternehmen zu einem hohen, für mittelständische Firmen nicht leistbaren Aufwand, der die Vorteile eines solchen allumfassenden Ansatzes nicht rechtfertigt. Es muss ein risikobasierter Ansatz eingeführt werden, der dort ansetzt, wo Unternehmen noch Einfluss haben, um zu qualifizierten Informationen zu gelangen”, fordert Brodtmann. – Müller /Needham/Warnke geben in dieser BB-Ausgabe mit Blick auf die EU-Regulierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung Handlungsempfehlungen für KMU, und das Marktforschungshaus Lünendonk & Hossenfelder hat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Bansbach gerade ein Whitepaper “ESG-Reporting – Herausforderungen für den Mittelstand” erstellt, das kostenfrei unter www.luenendonk.de sowie www.bansbach-gmbh.de erhältlich ist.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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