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BB 2018, 488
 

Im Blickpunkt

Abbildung 19

Trotz Konjunkturboom – heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 13.2.2018 – müssten immer mehr börsennotierte Unternehmen ihre Prognosen nach unten korrigieren: Im vergangenen Jahr seien 95 Gewinn- oder Umsatzwarnungen gezählt worden – das seien 44 % mehr als im Vorjahr und der höchste Wert seit 2011 gewesen, als die Analyse erstmals durchgeführt wurde. Gleichzeitig seien aber auch die positiven Korrekturen, bei denen die Unternehmen das Übertreffen ihrer bisherigen Prognosen ankündigen, auf einen neuen Höchststand gestiegen: Ihre Zahl habe sich im Vergleich zu 2016 von 89 auf 199 mehr als verdoppelt. Insgesamt sei die Zahl der positiven oder negativen Prognosekorrekturen damit um 90 % von 155 auf 294 gestiegen. Das seien Ergebnisse einer aktuellen Studie von EY, die veröffentlichungspflichtige Korrekturen an Gewinn- und Umsatzprognosen in den Jahren 2011–2017 untersucht. Für die Analyse seien alle 304 Unternehmen aus dem Prime Standard der Frankfurter Börse betrachtet worden. Laut Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY, verdeutlichten die Rekordstände von positiven und negativen Prognoseänderungen das Maß an Unsicherheit und zeigten die Spanne der Volatilität. “An der Börse wird Zukunft gekauft. Umso wichtiger wird die Finanzkommunikation gerade im Bereich Prognosen. Dazu zählen ein gutes Erwartungsmanagement in Bezug auf wichtigen Annahmen und unternehmensspezifische Kennzahlen bei Analysten und Investoren. Nur so kann im Kapitalmarkt bei gestiegenen Unsicherheiten transparent mit Ergebnisprognosen umgegangen werden, um Überraschungen und starke Kurseffekte zu vermeiden.” – Dass in der Unternehmensberichterstattung die Nachhaltigkeit von Finanzierungen in Zukunft einen immer größeren Stellenwert einnehmen wird, thematisiert der Beitrag von Lanfermann in dieser Ausgabe.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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