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BB 2023, 2153
 

Im Blickpunkt

Abbildung 14

“Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer ausgeprägten Schwächephase”, heißt es in einer PM des Bundesverbands deutscher Banken vom 8.9.2023. Das Bruttoinlandsprodukt habe im Frühjahrsquartal 2023 stagniert. Ausschlaggebende Faktoren seien die hohe Inflation bzw. der schwache private Konsum, Produktionseinschränkungen bzw. eine schwache Nachfrage in der Industrie sowie ein deutlicher Rückgang in der Bauwirtschaft. Im Jahresdurchschnitt 2023 sei für Deutschland ein BIP-Rückgang von knapp 0,5 % zu erwarten. Trotz der Konjunkturschwäche zeige sich der Arbeitsmarkt sehr robust – gleichzeitig herrsche Arbeitskräftemangel. Die Inflation werde im Verlauf dieses Jahres weiter sinken – im Jahresdurchschnitt 2023 sei für Deutschland aber immer noch mit einer Inflationsrate von rund 5,5 % zu rechnen. Die Unternehmen zeigten sich in dieser Situation insgesamt robust – trotz zwei aufeinanderfolgenden Krisen, weiterhin hoher Inflation und schwacher Konjunkturaussichten. Zugleich belasteten anhaltende wirtschaftliche Unsicherheiten, eingeschränkte Planbarkeit, hohe Energiekosten, der akute Fachkräftemangel und eben die Inflation die Unternehmen. Im Ergebnis hielten sie sich in diesem schwierigen Umfeld mit Investitionen weiterhin zurück. Das “Jahrzehnt der Investitionen” in die grüne, digitale und resiliente Transformation verschiebe sich nach hinten. An dieser Stelle wäre es nach Auffassung des BdB hilfreich, wenn die im Entwurf zum Wachstumschancengesetz vorgesehenen Maßnahmen (insbes. Investitionsprämie für Klimaschutzmaßnahmen, Verbesserung Verlustverrechnung, Einführung degressive Abschreibung, s. dazu den demnächst erscheinenden Beitrag von Bünning in BB 40) umgesetzt würden. Vor dem Hintergrund der nur schwachen Investitionstätigkeit bleibe die Kreditnachfrage der Unternehmen und wirtschaftlich Selbständigen in Deutschland gering. Das Gesamtvolumen der ausstehenden Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich Selbständige in Deutschland habe im zweiten Quartal 2023 laut aktuellen Zahlen der Bundesbank mit rund 1140 Mrd. Euro weiterhin über dem Vorjahreswert (+4,6 %), aber nur 0,3 % über dem Wert des Vorquartals (private Banken: 7,3 %, 0,8 %.) gelegen. Eine ausführliche Analyse zu diesen Aspekten finden Sie unter www.bankenverband.de im aktuellen Quartalsbericht “Unternehmensfinanzierung aktuell”.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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